Der Monat Oktober ist in besonderer Weise der Mutter des
Herrn geweiht. Vermutlich sind die meisten Leser der
Informationsblätter von Sievernich glühende Verehrer der
Gottesmutter. So versteht man es kaum, dass es doch – und
das oft in der Kirche – so viele Menschen gibt, die mit
Maria nichts anzufangen wissen oder sie offen ablehnen.
Manchmal hängt das damit zusammen, dass Maria, so wie sie
gelebt und an Gott geglaubt hat, in fundamentaler Weise dem
widersprechen zu scheint, wie der Mensch von Heute sein
möchte: nämlich total frei, unabhängig und ungebunden. Es
geht nicht um Schwarz-Weiß-Malerei; in der Geistes- und
Weltgeschichte ist es unablässig und ein Werk der Vorsehung
gewesen, dass der Mensch zu sich gefunden hat, ja, dass
Werte wie Freiheit, Gleichheit und Würde jedes Menschen,
überhaupt die Entdeckung des Menschen als freies Subjekt,
nicht nur entdeckt wurden, ja, dass sogar Christen wie
Nicht-Christen für diese Werte ihr Leben gelassen haben. Wir
sind immer wieder und besonders in diesem Monat Oktober
eingeladen, auf Maria zu schauen und von ihr zu lernen. Hier
könnten uns auf unserem geistlichen Weg zwei Stichworte
helfen.
„Verborgenheit“
Außergewöhnliches geschah im Leben Marias, z.B. als der
Engel zu ihr kam. Und auch am Ende des Lebens Jesu: als ihr
Sohn auf so grausame Weise umgebracht wurde. Immer wieder
wird die Gottesmutter in der Hl. Schrift erwähnt. Wir
sollten uns aber bewusst machen, dass sie ein verborgenes,
unscheinbares, ganz auf Gott hin ausgerichtetes,
alltägliches Leben führte. Wie oft mag sie für Josef und
Jesus eine Mahlzeit zubereitet haben? Ganz schlicht und
verborgen Tag für Tag. Wie mühselig das Leben in Nazareth
bestimmt oft war. Wie mag sie zusammen mit Josef wohl Jesus
groß gezogen haben? Wie und wann haben sie ihm von Gott
erzählt und mit ihm zusammen gebetet? Verborgen ist da
Vieles; und die gut 30 Jahre, die die Hl. Familie in
Nazareth verborgen lebt, bevor Jesus dann sein öffentliches
Leben beginnt, sind ein geistlicher Hinweis für uns. Wenn
wir Maria zu uns - im Geist - nach Hause einladen, sie
bitten, mit uns den Alltag zu leben, dann werden wir von ihr
lernen, was ja oft so schnell untergeht: Geduld, Treue und
Liebe. Nicht das Spektakuläre, nicht das Große ist vor Gott
wichtig, sondern im Schlichten, Einfachen, und Verborgenen
kann der Glaube wachsen und reifen. Das ist der Glaube, der
tiefe Wurzeln hat; daraus kann der Mensch Kraft und Nahrung
schöpfen für die vielen Herausforderungen des Lebens.
„Hören“
Maria war auch die große „Hörende“: sie hörte auf Gott, war
so innerlich bereit, Seine Stimme zu hören und hat bestimmt
oft die Stille gesucht, um Gott zu hören. Sie hörte auch
Josef gut zu, was seine Gedanken und Überlegungen waren. Und
natürlich hörte sie auch immer wieder, was Jesus ihr sagte:
erst als Kind, dann als Jugendlicher und dann als junger
Mann. Hören, Zuhören - das können wir von Maria lernen.
Achten wir in der kommenden Zeit einmal in unseren
Gesprächen darauf, wieviel der eigene Redeanteil beträgt und
wieviel Raum wir dem Anderen lassen, um sich mitzuteilen.
„Herr, schenke mir ein hörendes Herz“ (vgl. 1 Kön 3,9), so
heißt es in der Hl. Schrift. Das ist eine wichtige
Ermutigung auch für uns.
Zu Beginn des Monats Oktober wird der Hl. Franziskus
weltweit an seinem Gedenktag verehrt. So geben die Worte von
Papst Franziskus zu denken, die er vor Kurzem anlässlich des
Weltgebetstag für den Frieden am 20.09.2016 in Assisi in
einer „Mediation“ den Gläubigen mit auf den Weg gab. Dort
heißt es (Quelle: www.vatican.va):
„Vor dem gekreuzigten Jesus ertönen auch für uns seine
Worte: »Mich dürstet« (Joh 19,28). Der Durst ist mehr noch
als der Hunger das äußerste Bedürfnis des Menschen, stellt
aber auch sein größtes Elend dar. Betrachten wir so das
Geheimnis des allerhöchsten Gottes, der aus Barmherzigkeit
arm wurde unter den Menschen.
Wonach dürstet den Herrn? Gewiss nach Wasser, dem
Grundelement für das Leben. Aber vor allem hat er Durst nach
Liebe, einem Element, das für das Leben nicht minder
wesentlich ist. Ihn dürstet danach, uns das lebendige Wasser
seiner Liebe zu schenken, aber auch unsere Liebe zu
erhalten. Der Prophet Jeremia hat dieses Gefallen Gottes an
unserer Liebe so ausgedrückt: »Ich denke an deine
Jugendtreue, an die Liebe deiner Brautzeit« (Jer 2,2). Der
Prophet hat aber auch dem göttlichen Leiden Ausdruck
verliehen, als der Mensch voll Undank die Liebe verlassen,
als er – so scheint der Herr es auch heute zu sagen –
»[mich] verlassen [hat], den Quell des lebendigen Wassers,
um sich Zisternen zu graben, Zisternen mit Rissen, die das
Wasser nicht halten« (V. 13). Es handelt sich um das Drama
des „verstockten Herzens“, der unerwiderten Liebe. Dieses
Drama wiederholt sich im Evangelium, als der Mensch auf den
Durst Jesu mit Essig, dem schlecht gewordenen Wein,
antwortet. So beklagte auf prophetische Weise der Psalmist:
»Für den Durst reichten sie mir Essig« (Ps 69,22).
„Die Liebe wird nicht geliebt“: Nach einigen Erzählungen war
dies die Wirklichkeit, die den heiligen Franz von Assisi
aufwühlte. Aus Liebe zum leidenden Herrn schämte er sich
nicht, zu weinen und mit lauter Stimme Weh zu klagen (vgl.
Franziskus-Quellen, S. 620, Nr. 14). Die gleiche
Wirklichkeit muss uns am Herzen liegen, wenn wir den
gekreuzigten Gott betrachten, den nach Liebe dürstet. Mutter
Teresa von Kalkutta wollte, dass in den Kapellen jeder
Gemeinschaft neben dem Gekreuzigten die Schrift angebracht
wurde: „Mich dürstet“. Ihre Antwort bestand darin, den Durst
Jesu am Kreuz nach Liebe durch den Dienst an den Ärmsten der
Armen zu stillen. Der Durst des Herrn wird nämlich gestillt
durch unsere mitleidende Liebe; er ist getröstet, wenn wir
uns in seinem Namen über das Elend der anderen beugen. Im
Gericht wird er all jene „gesegnet“ nennen, die den
Durstigen zu trinken gaben, die denen in Not konkret Liebe
erwiesen haben: »Was ihr für einen meiner geringsten Brüder
getan habt, das habt ihr mir getan « (Mt 25,40).
Termine
==> über den Link in der linken
Menuspalte
|
_______________________________________________________
Welcher Priester gibt unseren Gläubigen Beichtgelegenheit in
der Pfarrkirche von Sievernich während der
Hauptgebetstreffen, in der Regel am ersten Montag im Monat -
gerne auch als Mitzelebrant bei der Messe um 18:15 Uhr.
Anmeldung im Pfarrbüro Sievernich oder unten stehender
Adresse.
Brunnen in Sievernich:
Wenn jemand von Heilungen oder ärztlich belegten
gesundheitlichen Besserungen hört, dann bitten wir, diese an
die unten angegebene Adresse zu melden.
Blaue Gebetsoase, Schafsacker 7, 53909 Zülpich
_______________________________________________________
Senden Sie uns Ihre Gebetsanliegen. Wir werden diese in
unsere Gebete bei der Messe oder beim Rosenkranzgebet
einschließen.
Spenden
Zur weiteren Förderung und Planung des Geistlichen Zentrums
in Sievernich sind wir froh und dankbar um Spenden – dazu
die unten angegebene Kontonummer.
Förderverein KGZ, Kto 31853010
Pax-Bank Köln, BLZ 37060193
IBAN DE20 3706 0193 0031 8530 10 / BIC GENODEED1PAX |