Bote von Sievernich Oktober 2016
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Der Monat Oktober ist in besonderer Weise der Mutter des Herrn geweiht. Vermutlich sind die meisten Leser der Informationsblätter von Sievernich glühende Verehrer der Gottesmutter. So versteht man es kaum, dass es doch – und das oft in der Kirche – so viele Menschen gibt, die mit Maria nichts anzufangen wissen oder sie offen ablehnen. Manchmal hängt das damit zusammen, dass Maria, so wie sie gelebt und an Gott geglaubt hat, in fundamentaler Weise dem widersprechen zu scheint, wie der Mensch von Heute sein möchte: nämlich total frei, unabhängig und ungebunden. Es geht nicht um Schwarz-Weiß-Malerei; in der Geistes- und Weltgeschichte ist es unablässig und ein Werk der Vorsehung gewesen, dass der Mensch zu sich gefunden hat, ja, dass Werte wie Freiheit, Gleichheit und Würde jedes Menschen, überhaupt die Entdeckung des Menschen als freies Subjekt, nicht nur entdeckt wurden, ja, dass sogar Christen wie Nicht-Christen für diese Werte ihr Leben gelassen haben. Wir sind immer wieder und besonders in diesem Monat Oktober eingeladen, auf Maria zu schauen und von ihr zu lernen. Hier könnten uns auf unserem geistlichen Weg zwei Stichworte helfen.

„Verborgenheit“
Außergewöhnliches geschah im Leben Marias, z.B. als der Engel zu ihr kam. Und auch am Ende des Lebens Jesu: als ihr Sohn auf so grausame Weise umgebracht wurde. Immer wieder wird die Gottesmutter in der Hl. Schrift erwähnt. Wir sollten uns aber bewusst machen, dass sie ein verborgenes, unscheinbares, ganz auf Gott hin ausgerichtetes, alltägliches Leben führte. Wie oft mag sie für Josef und Jesus eine Mahlzeit zubereitet haben? Ganz schlicht und verborgen Tag für Tag. Wie mühselig das Leben in Nazareth bestimmt oft war. Wie mag sie zusammen mit Josef wohl Jesus groß gezogen haben? Wie und wann haben sie ihm von Gott erzählt und mit ihm zusammen gebetet? Verborgen ist da Vieles; und die gut 30 Jahre, die die Hl. Familie in Nazareth verborgen lebt, bevor Jesus dann sein öffentliches Leben beginnt, sind ein geistlicher Hinweis für uns. Wenn wir Maria zu uns - im Geist - nach Hause einladen, sie bitten, mit uns den Alltag zu leben, dann werden wir von ihr lernen, was ja oft so schnell untergeht: Geduld, Treue und Liebe. Nicht das Spektakuläre, nicht das Große ist vor Gott wichtig, sondern im Schlichten, Einfachen, und Verborgenen kann der Glaube wachsen und reifen. Das ist der Glaube, der tiefe Wurzeln hat; daraus kann der Mensch Kraft und Nahrung schöpfen für die vielen Herausforderungen des Lebens.

„Hören“
Maria war auch die große „Hörende“: sie hörte auf Gott, war so innerlich bereit, Seine Stimme zu hören und hat bestimmt oft die Stille gesucht, um Gott zu hören. Sie hörte auch Josef gut zu, was seine Gedanken und Überlegungen waren. Und natürlich hörte sie auch immer wieder, was Jesus ihr sagte: erst als Kind, dann als Jugendlicher und dann als junger Mann. Hören, Zuhören - das können wir von Maria lernen. Achten wir in der kommenden Zeit einmal in unseren Gesprächen darauf, wieviel der eigene Redeanteil beträgt und wieviel Raum wir dem Anderen lassen, um sich mitzuteilen. „Herr, schenke mir ein hörendes Herz“ (vgl. 1 Kön 3,9), so heißt es in der Hl. Schrift. Das ist eine wichtige Ermutigung auch für uns.

Zu Beginn des Monats Oktober wird der Hl. Franziskus weltweit an seinem Gedenktag verehrt. So geben die Worte von Papst Franziskus zu denken, die er vor Kurzem anlässlich des Weltgebetstag für den Frieden am 20.09.2016 in Assisi in einer „Mediation“ den Gläubigen mit auf den Weg gab. Dort heißt es (Quelle: www.vatican.va):

„Vor dem gekreuzigten Jesus ertönen auch für uns seine Worte: »Mich dürstet« (Joh 19,28). Der Durst ist mehr noch als der Hunger das äußerste Bedürfnis des Menschen, stellt aber auch sein größtes Elend dar. Betrachten wir so das Geheimnis des allerhöchsten Gottes, der aus Barmherzigkeit arm wurde unter den Menschen.

Wonach dürstet den Herrn? Gewiss nach Wasser, dem Grundelement für das Leben. Aber vor allem hat er Durst nach Liebe, einem Element, das für das Leben nicht minder wesentlich ist. Ihn dürstet danach, uns das lebendige Wasser seiner Liebe zu schenken, aber auch unsere Liebe zu erhalten. Der Prophet Jeremia hat dieses Gefallen Gottes an unserer Liebe so ausgedrückt: »Ich denke an deine Jugendtreue, an die Liebe deiner Brautzeit« (Jer 2,2). Der Prophet hat aber auch dem göttlichen Leiden Ausdruck verliehen, als der Mensch voll Undank die Liebe verlassen, als er – so scheint der Herr es auch heute zu sagen – »[mich] verlassen [hat], den Quell des lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben, Zisternen mit Rissen, die das Wasser nicht halten« (V. 13). Es handelt sich um das Drama des „verstockten Herzens“, der unerwiderten Liebe. Dieses Drama wiederholt sich im Evangelium, als der Mensch auf den Durst Jesu mit Essig, dem schlecht gewordenen Wein, antwortet. So beklagte auf prophetische Weise der Psalmist: »Für den Durst reichten sie mir Essig« (Ps 69,22).

„Die Liebe wird nicht geliebt“: Nach einigen Erzählungen war dies die Wirklichkeit, die den heiligen Franz von Assisi aufwühlte. Aus Liebe zum leidenden Herrn schämte er sich nicht, zu weinen und mit lauter Stimme Weh zu klagen (vgl. Franziskus-Quellen, S. 620, Nr. 14). Die gleiche Wirklichkeit muss uns am Herzen liegen, wenn wir den gekreuzigten Gott betrachten, den nach Liebe dürstet. Mutter Teresa von Kalkutta wollte, dass in den Kapellen jeder Gemeinschaft neben dem Gekreuzigten die Schrift angebracht wurde: „Mich dürstet“. Ihre Antwort bestand darin, den Durst Jesu am Kreuz nach Liebe durch den Dienst an den Ärmsten der Armen zu stillen. Der Durst des Herrn wird nämlich gestillt durch unsere mitleidende Liebe; er ist getröstet, wenn wir uns in seinem Namen über das Elend der anderen beugen. Im Gericht wird er all jene „gesegnet“ nennen, die den Durstigen zu trinken gaben, die denen in Not konkret Liebe erwiesen haben: »Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan « (Mt 25,40).



Termine

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Welcher Priester gibt unseren Gläubigen Beichtgelegenheit in der Pfarrkirche von Sievernich während der Hauptgebetstreffen, in der Regel am ersten Montag im Monat - gerne auch als Mitzelebrant bei der Messe um 18:15 Uhr.
Anmeldung im Pfarrbüro Sievernich oder unten stehender Adresse.

Brunnen in Sievernich:
Wenn jemand von Heilungen oder ärztlich belegten gesundheitlichen Besserungen hört, dann bitten wir, diese an die unten angegebene Adresse zu melden.
Blaue Gebetsoase, Schafsacker 7, 53909 Zülpich

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