Geistlicher Impuls
Der letzte Monat des Jahres ist geprägt von der Zeit des
Advents und vom Weihnachtsfest. Der Advent erinnert uns
daran, dass diese Welt und unser Leben unfertig sind.
Einerseits ist in der Welt schon das Entscheidende
geschehen, nämlich die Mensch-
werdung Gottes in Jesus Christus; andererseits weist der
Advent hin, dass die zweite Ankunft des Herrn am Ende der
Zeiten noch aussteht. „Advent“: d.h. Ankunft. Ankunft des
Erlösers damals vor 2000 Jahren, Ankunft auch verborgen
heute, wenn wir Ihm die Türen unseres Herzens öffnen.
Schließlich dann auch Hinweis, dass die Schöpfung und die
Menschheit erst bei sich selber ankommen können, wenn Er
kommt in seiner ganzen Macht und Herrlichkeit!
Wie könnte in diesem Jahr der Advent bei uns aussehen? Dazu
vier Anregungen:
Das Warten lernen
Warten war und ist immer schon ein adventliches Thema
gewesen. Aber auch ein Thema, was immer wieder unseren
Alltag durchzieht. Auf den Bus warten, im Supermarkt warten,
warten, dass ein ganz bestimmter Mensch anruft, warten auf
eine Antwort, warten, dass Gott sich in einer bestimmten
Lebenssituation zeigt. Warten: manchen können das gut und
haben viel Geduld; anderen fällt das Warten unendlich
schwer. Das Warten hat etwas Gutes, wenn wir es nutzen. Ganz
konkret könnte jedes Warten gerade im geschäftlichen
Vorweihnachtsrummel eine Einladung sein, im Verborgenen zu
beten. Warum nicht für die Menschen, die mit mir zusammen an
der Kasse warten, innerlich ein kurzes Gebet sprechen und
sie Gott anempfehlen? Wir Christen können durch unser
stellvertretendes gebet sehr viel Gutes in dieser Welt tun.
Warten ist aber auch Einüben, dass man nicht alles im Griff
hat, dass einem letztlich auch nichts gehört, auch keine
Menschen bzw. Beziehungen. Das Größte und Schönste im Leben,
d.h. das Wohlwollen und die Liebe anderer Menschen mir
gegenüber lässt sich eben nicht machen, sondern man bekommt
es geschenkt. Und ähnlich ist es bei Gott: er allein weiß,
wie, wann und wodurch er sich zu erkennen gibt. Nutzen wir
also den Advent gut, um das Warten einzuüben.
Verzicht üben
Hier ist erneut an die bekannte Trias „Fasten, Gebet,
Almosen“ erinnert. Seit den Zeiten der Kirchenväter ist das
eine uralte christliche geistliche Übung. Verzicht üben in
aller Freiwilligkeit und letztlich aus Liebe zu Gott, aber
alles wenn es gelingt, dass ich durch diesen Verzicht in
meiner Liebe zu Gott und zu meinem nächsten wachse. Es gibt
Menschen, die verzichten auch im Advent auf Alkohol; andere
auf Schokolade. Das muss nicht jedermanns Weg sein, aber
bewusster Verzicht schafft Freiräume, lässt mich ahnen, dass
das menschliche Herz viel mehr braucht als kurzfristige
Vergnügungen. Wir sind von Gott und wir gehen auf Gott zu.
Und deshalb ist unser Herz oft so bedrängt und voller
Unruhe. Entscheiden wir uns nicht für mehrere Dinge, auf die
wir im Advent verzichten wollen, sondern auf eine konkrete
Sache.
Zeit schenken
Auch wenn es manchmal gerade in der Adventszeit schwierig
ist. Versuchen wir, Zeit zu schenken. Zeit, die wir ganz
bewusst Gott schenken, indem wir für das Gebet und den
Gottesdienst Raum lassen. Und ferner Zeit, die wir den
Menschen um uns schenken. Auch das ist keine neue Weisheit,
aber das Zeitschenken wird uns helfen, nicht völlig gehetzt
auf Weihnachten zu zu gehen.
Barmherzig sein
Ein besonderes Jubiläumsjahr beginnt am 8.12.2015 und
dauert bis zum 20.11.2016: das „Jahr der Barmherzigkeit“, zu
dem Papst Franziskus die ganze Kirche einlädt.
Wir können so ganz konkret uns fragen: Wie sieht mein
Gottesbild aus? Glaube ich aus tiefstem Herzen, dass Gott
mich liebt und der barmherzige Vater ist? Und weiter: Wie
barmherzig bin ich anderen Menschen gegenüber? Sehe ich ihre
leibliche oder seelische Not und zeige ich Verständnis und
Mitgefühl? Wie einladend und erfrischend sind die Worte, die
uns unser Heiliger Vater, Papst Franziskus, in seiner
Verkündigungsbulle „Misericordiae vultus“ zu diesem
Jahr mit auf den Weg gibt. Hier heißt es u.a. (Quelle
www.vatican.va):
„ » Denn seine Huld währt ewig «. – Dieser Kehrvers
erklingt nach jedem Vers des Psalms 136, der die Geschichte
der Offenbarung Gottes besingt. Im Licht der Barmherzigkeit
leuchtet in allen Ereignissen der Geschichte des
Bundesvolkes deren Heilscharakter auf. Die Barmherzigkeit
macht die Geschichte Gottes mit Israel zu einer
Heilsgeschichte. Mit der ständigen Wiederholung dieses
Kehrverses: » Denn seine Huld währt ewig « scheint der Psalm
den Kreislauf von Zeit und Raum durchbrechen zu wollen,
indem er alles in das ewige Geheimnis der Liebe hineinlegt.
Es ist, als wollte er sagen, dass der Mensch nicht nur in
der Vergangenheit, sondern in alle Ewigkeit unter dem
barmherzigen Blick des Vaters steht. Es kommt daher nicht
von ungefähr, dass das Volk Israel diesen Psalm, das Große
Hallel, in die Liturgie seiner wichtigsten Feste eingefügt
hat.
Jesus selbst hat vor seinem Leiden diesen Psalm der
Barmherzigkeit gebetet. Der
Evangelist Matthäus berichtet davon, wenn er beschreibt,
wie » nach dem Lobgesang « (Mt 26,30) Jesus und die Jünger
zum Ölberg hinausgingen. Während Er die Eucharistie
einsetzte als bleibendes Gedächtnis an Ihn und das
Ostergeheimnis, stellte Er zeichenhaft diesen höchsten Akt
der Offenbarung in das Licht der Barmherzigkeit. Im gleichen
Horizont der Barmherzigkeit lebte Jesus sein Leiden und
Sterben, in vollem Bewusstsein des großen Geheimnisses der
Liebe, das sich am Kreuz vollziehen sollte. Zu wissen, dass
Jesus selbst diesen Psalm gebetet hat, macht ihn für uns
noch wichtiger und lädt uns ein, ihn zu einem Teil unseres
täglichen Lobgebetes zu machen: » Denn seine Huld währt
ewig! «
Wenn wir den Blick auf Jesus und auf sein barmherziges
Antlitz richten, sehen wir die Liebe der Allerheiligsten
Dreifaltigkeit. Die Sendung, die Jesus vom Vater erhalten
hatte, war es, das Geheimnis der göttlichen Liebe in seiner
ganzen Fülle zu offenbaren. » Gott ist die Liebe « (1 Joh
4,8.16), bestätigt der Evangelist Johannes zum ersten und
einzigen Mal in der gesamten Heiligen Schrift. Diese Liebe
ist sichtbar und greifbar geworden im ganzen Leben Jesu.
Seine Person ist nichts anderes als Liebe, eine sich
schenkende Liebe. Seine Beziehungen zu den Menschen, die ihn
umgeben, sind einzigartig und unwiederholbar. Seine Zeichen,
gerade gegenüber den Sündern, Armen, Ausgestoßenen, Kranken
und Leidenden, sind ein Lehrstück der Barmherzigkeit. Alles
in Ihm spricht von Barmherzigkeit. Nichts in Ihm ist ohne
Mitleid.“
Termine
Montag,
07.12.2015
Hauptgebetstreffen
14:00
Kreuzweg im Pfarrgarten für den Frieden
und den Erhalt der Schöpfung,
danach Aussetzung, Rosenkranz u. Gebet.
Beichtgelegenheit bei Herrn
Pfr. Kremer u. Herrn Pfr. Koch
17:00
Heilige Messe,
Anbetung, danach (ca. 18:00 Uhr)
zur Marienkapelle, wo
zum Abschluß
der Angelus gebetet wird.
Montag, 14.12.2015
17:30
Aussetzung, Rosenkranz mit Anbetung
Montag, 21.12.2015
17:30 Aussetzung,
Rosenkranz mit Anbetung
Montag,
28.12.2015
17:30 Aussetzung,
Rosenkranz mit Anbetung
Sonntag, 04.01.2016 Hauptgebetstreffen
14:00
Kreuzweg im Pfarrgarten für den Frieden
und den Erhalt der Schöpfung,
danach Aussetzung, Rosenkranz u. Gebet.
Beichtgelegenheit bei Herrn
Pfr. Kremer u. Herrn Pfr. Koch
17:00 Heilige Messe, Anbetung,
danach
(ca. 18:00 Uhr)
zur Marienkapelle, wo
zum Abschluß
der Angelus gebetet wird.
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Welcher Priester gibt unseren Gläubigen Beichtgelegenheit in
der Pfarrkirche von Sievernich während der
Hauptgebetstreffen, in der Regel am ersten Montag im Monat -
gerne auch als Mitzelebrant bei der Messe um 18:15 Uhr.
Anmeldung im Pfarrbüro Sievernich oder unten stehender
Adresse.
Brunnen in Sievernich:
Wenn jemand von Heilungen oder ärztlich belegten
gesundheitlichen Besserungen hört, dann bitten wir, diese an
die unten angegebene Adresse zu melden.
Blaue Gebetsoase, Schafsacker 7, 53909 Zülpich
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Senden Sie uns Ihre Gebetsanliegen. Wir werden diese in
unsere Gebete bei der Messe oder beim Rosenkranzgebet
einschließen.
Spenden
Zur weiteren Förderung und Planung des Geistlichen Zentrums
in Sievernich sind wir froh und dankbar um Spenden – dazu
die unten angegebene Kontonummer. Barspenden für den
Förderverein geben Sie bitte an Frau Schmitz (Küsterin);
Frau Zimmermann oder Frau Hils (Kirchenvorstand); Herrn
Offermann, Frau Köpf oder Herrn Dr. Müller (Vorstand
Förderverein).
Förderverein KGZ, Kto 31853010
Pax-Bank Köln, BLZ 37060193
IBAN DE20 3706 0193 0031 8530 10 / BIC GENODEED1PAX |