"Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat,
was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist, das Große, das
Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." 1 Kor 2,9
Wovon ist die Rede, was ist gemeint? Gemeint bin ich. Was
wird sein, wenn ich meinen letzten Atemzug getan habe, wenn
ich vor Gott stehe, um Rechenschaft abzulegen? Der
Katholische Katechismus gibt Antwort: "In Todsünde sterben,
ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe
Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluß
für immer von ihm getrennt zu bleiben. Eine derartige
"Selbstausschließung", so die Formulierung im Katechismus,
ist aber nicht des Menschen Ver-urteilung durch Gott,
sondern des Menschen in gottgeschenkter Freiheit selbst
getroffene Entscheidung, für immer und ewig nicht in der
Gemeinschaft mit Gott und allen Seligen leben zu wollen. Das
Wort 'Sünde' hat wortgeschichtlich zu tun mit Ab-sonde-rung.
Wo aber der Mensch Gott und den Menschen den Rücken zudreht,
geschieht Sünde, und da wo meine Beziehung zu Gott und zu
den Menschen ganz zerstört wird, wo eine
Beziehung durch meine Schuld tot ist, da ist Todsünde. Und
das ist die Hölle.
Hier und jetzt jedoch ist der Tisch gedeckt, Gott hat uns
als seine Gäste geladen. Wo Liebe und Treue uns im Leben mit
Gott verbinden, so singen wir in einem unserer Lieder
(Gotteslob 216, 3), da hält er auch nach der Zeit den Platz
bereit an seinem Tisch. Es ist aber auch noch die Rede vom
Fegefeuer, einer Bezeichnung, die mir weniger gefällt, weil
sie Angst macht, in Wirklichkeit aber ein Ort der Läuterung
sein will, den Gott in erbarmender Liebe denen schenkt, die
auf ihrem Weg zum Himmel noch der Reifung bedürfen. In
bewegenden Texten hat das neue Gotteslob (680. 9) das
Gericht im Gebet beschrieben. Da ist Jesus der Herr es, der
uns dem "Feuer seiner Liebe" aussetzen wird, seine
"Gerechtigkeit und Barmherzigkeit" erfahren läßt, die
"Mächte des Bösen entmachten" und die "Herren der Welt
entwaffnen" wird. "Dann wird die Schuld der Sünder
beglichen, der Himmel der Liebe geht auf. ... Dann werden
die Tränen aller Augen getrocknet und die Freude der
Erlösten strahlt auf. ... Dann werden die Engel des Todes
geschlagen und das Leben des Lebens beginnt." Wer an den
auferstandenen Herrn glaubt, so sagt die hl. Schrift, der
hat das ewige Leben.
In dieser Zuversicht grüßt Sie alle
Ihr Hermann Joseph Koch
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Das Jahr der Barmherzigkeit und warum es nie aufhören
sollte …
Liebe Beterinnen und Beter, reichlich wurden wir von Papst
Franziskus mit dem Jahr der Barmherzigkeit beschenkt. Dieses
kalendarische Jahr der Barmherzigkeit geht dem Ende
entgegen. Die irdischen Pforten der Barmherzigkeit werden
nun bald geschlossen. Schade! Ich würde für eine
Verlängerung plädieren, weil die Barmherzigkeit für uns so
wichtig ist. Die Pforte zu Jesus, unserem barmherzigen
Heiland hingegen, bleibt indes für uns alle offen! Wer sich
an seine Barmherzigkeit hilfesuchend wendet „Jesus, habe
Erbarmen mit mir!“ findet einen Weg zu ihm. Dies ist der
Schlüssel für uns. Das Böse kennt keine Liebe und recht erst
kein Erbarmen. Die Liebe und Barmherzigkeit ist der Weg Jesu
zu den Menschen und der Weg der Menschen zu ihm. Seine
Barmherzigkeit und Freundschaft zu uns geht wie ein roter
Faden angefangen von den Jüngern Jesu, die ihn begleiten
durften über die heilige Teresa von Avila, Schwester
Faustina bis hin zu uns heute ins Jahr der Barmherzigkeit.
Die Liebe und Barmherzigkeit ist die Handschrift Jesu. Ist
ein Gleichnis der Barmherzigkeit von Jesus denn out? Könnte
es so heute nicht geschehen? Nehmen wir das Gleichnis des
barmherzigen Samariter.
Nach einem langen und schönen Ausritt kamen wir aus dem Wald
an den Rand unseres Dorfes geritten. Auf
dem Feldweg hinter uns ging eine Gruppe lärmender Kinder,
die uns dann, ehrlich gesagt, auch auf die Nerven gingen.
Aus der Entfernung sahen wir rechts am Wegesrand etwas
liegen, dass wie ein Mensch aussah. Wir kamen näher und dort
lag wirklich ein Mensch. Eine Gruppe Fahrradfahrer im
Rentenalter erreichten zuerst den Mann, sahen ihn dort
liegen, fuhren aber an ihm vorbei, ohne ihm zu helfen. Wir
hielten unsere Pferde an und stiegen ab. Die Kinder eilten
herbei und fragten, wie sie helfen könnten. Leider hatten
wir kein Handy dabei. Die Kinder jedoch hatten ein Handy
dabei und riefen auf unser Anraten einen Rettungswagen. Die
Leitstelle sprach dann anschließend sicherheitshalber noch
mit uns Erwachsenen und wir warteten bis der Rettungswagen
eintraf. Hier waren die Kinder wirklich barmherzige
Samariter. Auch ohne uns wären sie nicht vorbeigegangen ohne
Hilfe zu leisten. Die, von denen wir es erwartet hätten, die
reifen Erwachsenen, fuhren vorbei. Die Kinder waren
hilfsbereit. „Wenn Ihr nicht werdet, wie die Kinder…“ Dies
ist ein Gleichnis aus der heutigen Zeit. Jesu Wort gilt
damals wie heute. Es ist zeitlos.
Im November gedenken wir besonders im Gebet den verstorbenen
Familienangehörigen und anderen verstorbenen Lieben, denen
wir im Leben begegnet sind. Auch den armen Seelen wollen wir
im Gebet gedenken und ihren Blick auf Gott richten. Oft bin
ich schon in Sievernich Betern begegnet, die sich sehnlichst
wünschten, dies und jenes solle jetzt schnell eintreffen,
Ereignisse auf die sie sehnlichst warteten, Jesus solle als
gerechter Richter kommen. Da musste ich erst mal ausatmen,
aber ganz tief. In meinem Gericht, welches ich vorweg sehen
durfte, konnte ich vor Gott in seiner Gerechtigkeit nicht
bestehen. Alleine durch Gottes Barmherzigkeit, sein
Erbarmen, wurde mir geholfen und Jesus stellte mir einen
Engel an meine Seite. Ich möchte Ihnen keine Angst machen.
Wenn auch wir Erbarmen haben mit unseren Mitmenschen und
unserer Umwelt und nicht selbstgerecht sind und ständig
urteilen, wenn wir so versuchen zu leben ohne
Perfektionismus und ohne fanatisch zu sein, dann gelingt es
uns. Ich hoffe auf Gottes langen Atem der Barmherzigkeit,
damit noch viele Menschen seinen Blick auf ihn richten.
Nicht verurteilt oder gerichtet zu werden, dafür aber von
Gott gesehen und geliebt. Schaut auf den barmherzigen Herrn
und geht in die Stille! Ich bin keine Theologin und schreibe
einfach aus meinen gemachten Erfahrungen. Entschuldigt, wenn
es nicht gelungen ist. Ich wünsche Euch zum Abschluss aus
dem Lied des Gotteslobes des Bistums Aachen Nr. 813,3: „…sei
über vierzig Jahre im Himmel, bevor der Teufel merkt: Du
bist schon tot.“
Gottes reichen Segen
Manuela
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der Pfarrkirche von Sievernich während der
Hauptgebetstreffen, in der Regel am ersten Montag im Monat -
gerne auch als Mitzelebrant bei der Messe um 18:15 Uhr.
Anmeldung im Pfarrbüro Sievernich oder unten stehender
Adresse.
Brunnen in Sievernich:
Wenn jemand von Heilungen oder ärztlich belegten
gesundheitlichen Besserungen hört, dann bitten wir, diese an
die unten angegebene Adresse zu melden.
Blaue Gebetsoase, Schafsacker 7, 53909 Zülpich
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Senden Sie uns Ihre Gebetsanliegen. Wir werden diese in
unsere Gebete bei der Messe oder beim Rosenkranzgebet
einschließen.
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